Tanne
Kurzzeichen gem. DIN 4076: Tanne (TA)
Tanne (Abies alba) Edeltanne, Weißtanne, Silver Fir, Sapin Bilder: Baum und Rinde |
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Familie: Pinaceae Weißtanne,
Edeltanne (Abies alba) |
Riesen-Tanne, Küsten-Tanne
(Abies
grandis) Colorado-Tanne,
Gleichfarbene Tanne, Amerikanische Weißtanne
(Abies concolor) Balsam-Tanne,
Felsengebirgstanne (Abies lasiocarpa) Nordmanns-Tanne
(Abies nordmanniana) Spanische
Tanne (Abies pinsapo) Sibirische
Tanne (Abies sibirica) Edel-Tanne
(Abies procera / Abies nobilis) Veitchs Tanne (Abies veitchii) Algier-Tanne,
Numidische Tanne (Abies numidica) Pazifische
Edeltanne (Abies procera) Momi-Tanne
Japanische Tanne (Abies firma) Nikko-Tanne
(Abies homolepis) Koreanische
Tanne (Abies koreana) Prachttanne
(Abies magnifica) Purpurtanne,
Pazifische Weißtanne (Abies amabilis) Santa-Lucia-Tanne
(Abies bracteata) Griechische
Tanne (Abies cephalonica) |
Baumbeschreibung: | Auf den ersten Blick sieht die Tanne der Fichte relativ ähnlich. Die Zapfen der Tanne stehen jedoch aufrecht auf den Zweigen und zerfallen noch am Baum in einzelne Samenschuppen. Die Zapfen der Fichte hängen und fallen als ganze Zapfen ab. Tannennadeln sind flacher und weicher als die der Fichte und sind auf der Unterseite hell gestreift. Auffällig an der Tanne ist ihre im Alter abgeflachte Krone. Sie wird auch als "Storchennestkrone" bezeichnet. Die Äste der Tanne sind meistens waagrechter als bei der Fichte gerichtet, das führt beim Schnittholz zu runden Querschnitten. Die Äste sind auch dunkler und härter als bei der Fichte. Tannen erreichen Höhen von 30 bis 50 m, im Einzelfall sogar über 60 m. Mit 500 bis 600 Jahren können sie ein beachtliches Alter erreichen. Auf günstigen Standorten zeigen Tannen ausgezeichnete Wuchsleistungen und liefern, ähnlich der Fichte, ein gefragtes, vielseitig verwendbares Holz mit geraden, vollholzigen, hingegen im Freistand abholzigen Stämmen mit Durchmessern von 40 bis 120 cm. Astfreie Stammschäfte bis zu 20 m. |
Holzbeschreibung: |
Farbe: Reifholzbaum, d. h. ohne Kernfärbung weiß bis weißlich-grau, dabei das schmale Spätholz etwas rötlich bzw. Herzpartien oft rötlichgrau bis rötlichviolett getönt, mit fortschreitender Alterstönung verstärkt sich der rötlichviolette Schimmer. |
Struktur: Betont runde Jahrringe mit nach außen scharf begrenzter, breiter, rötlichgelber Spätholzzone. Die übergänge Frühholz -Spätholz innerhalb des Jahrringes verlaufen allmählich. Markante Fladerung bzw. Streifung, die auch bei der intensiven Alterstönung betont hervortritt. Da Harzkanäle fehlen, keine Harzgallen. Die einreihigen Holzstrahlen sind unregelmäßig angeordnet, sie enthalten häufig Calciumoxalatkristalle. Gehobelte Flächen sind stumpf. Frühholz häufig etwas filzig. |
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Eigenschaften: | Tannenholz ist, ähnlich dem Fichtenholz, relativ weich, aber etwas schwerer. Mäßig schwindend, gutes Stehvermögen, Festigkeitseigenschaften je nach Boden- und klimatischen Verhältnissen unterschiedlich; elastisch, sehr biegsam, tragkräftig. Gerade- und langspaltig. Fehler: Krümmungen, Drehwuchs, Nasskernbildung bewirkt Verfärbungen. Holzige Wundgewebe. Trocknung: Die Trocknung verläuft gut und schnell, geringe Neigung zum Reißen und Werfen. Verarbeitung: Vorwiegend Sägen, auch gelegentlich Schälen. Gut spaltbar, leicht splitternd; gut zu nageln und zu schrauben. Steht besser als Fichte. In der Oberflächenbehandlung schwerer zu beizen als Fichte und nicht gut zu polieren, sonst aber gute Haftfähigkeit. Ziemlich beständig im Freien, bei Bauholz nachhaltige Schutzbehandlung nötig. |
Beständigkeit: | Mäßig witterungsfest, im frischen Zustand anfällig für Pilze (Verfärbungsgefahr) und Insekten, jedoch auch im trockenen Zustand insektengefährdet. |
Verwendung: | Wie Fichte als Konstruktionsholz bevorzugt für Arbeiten, bei denen keinerlei Harzgehalt erwünscht ist, z. B. Behälter für chemische Erzeugnisse. Bei sorgfältiger Auswahl für Innenausbau wirkt Tanne sehr dekorativ. Dort auch für Blindböden, Türen und im Außenbau für Fenster. Ferner im Erd- und Wasserbau. Resonanzholz für Musikinstrumente und Orgelpfeifen, sofern sehr engringig. Die Tanne wird der Fichte immer dann vorgezogen, wenn deren Harzgehalt stören würde, wie beispielsweise im Saunabau. |
Daten: |
- Tanne (Abies alba) |
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- Kurzzeichen nach DIN 4070: | TA | ||
- Rohdichte bei einer Holzfeuchte von u = 12 bis 15% (r12 - r15) | |||
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- Mittelwerte : |
0,47 g/cm3 | |
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- Grenzwerte : |
0,35 - 0,75 g/cm3 | |
- Raumdichte (R) Mittelwerte: | 403 kg/m3 | ||
- Differenzielles Schwind-/Quellmaß für Bereich u = ~5% bis u = ~20%: | |||
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- Schwindmaß V radial: | 0,14 - 0,19 % je 1% Holzfeuchte-Änderung | |
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- Schwindmaß V tangential: | 0,28 - 0,36 % je 1% Holzfeuchte-Änderung | |
- Wärmeleitfähigkeit nach DIN 4108: | 0,12 W/(m·K) | ||
- Mittlere elastische Eigenschaftswerte: | |||
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- Elastizitätsmoduln E: | EII = 10000 N/mm2 | |
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EIr = k.A. N/mm2 | ||
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EIt = 450 N/mm2 | ||
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- Schubmoduln G: | long/radial = k.A. N/mm2 | |
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long /tangential = k.A. N/mm2 | ||
- Mittlere Festigkeitswerte ("Bruchfestigkeiten"): | |||
- Zugfestigkeit ZBII | ZBI : | 80 - 84 N/mm2 | 2,3 N/mm2 | ||
- Druckfestigkeit: | 40 - 47 N/mm2 | ||
- Quetschgrenze: | k.A. N/mm2 | ||
- Biegefestigkeit: | 62 - 73 N/mm2 | ||
- Scherfestigkeit: | 5,0 - 7,5 N/mm2 | ||
- Torsionsfestigkeit: | 13,5 N/mm2 | ||
- Bruchschlagarbeit: | 42 - 60 kJ/m2 | ||
- Biegeschwingungsfestigkeit: | k.A. N/mm2 | ||
- Härte nach Brinell bei 12% HF: | HBII = 30 N/mm2 | ||
HB┴ = 16 N/mm2 | |||
- Härte nach Janka bei 12% HF: | HJII = 34 N/mm2 | ||
HJ┴ = 18 N/mm2 | |||
Werte beziehen sich auf eine Holzfeuchte von u = ~12%. |
Quellenverzeichnis (Grafiken):
Dahms, Klaus Günther:
Das kleine Holzlexikon, (Roto-Fachbibliothek Band 1)
Wegra Verlag GmbH
Tamm 1996, 7. Auflage
Humphries
/ Press / Sutton:
Der Kosmos- Baumführer, Europäische Laub- und Nadelbäume
Kosmos Verlag GmbH
Stuttgart 1990, 4. Auflage [Bei
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Nourney, Vollmer GmbH & Co.
Tabellenbuch Holztechnik
Verlag Europa-Lehrmittel
Haan-Gruiten 1998, 1. Auflage [Bei
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Jürgen Sell
Eigenschaften und Kenngrößen von Holzarten
Baufachverlag Lignum
Schweizerische Arbeitsgemeinschaft 1997, 4. Auflage [Bei
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