Kurzzeichen DIN EN 13556

SOTR

Botanische Bezeichnung

Sorbus torminalis (L.) Crantz (syn.: Pyrus torminalis (L.)

Verbreitung

Mittel- und Südeuropa bis zum Kaspischen Meer. Hauptvorkommen: Mittelwälder Nordfrankreichs.

Handelsnamen

Black Cherry

Elsbeere – Beschreibung und Merkmale

Kurzbeschreibung

Die Elsbeere zählt in Deutschland zu den seltenen Baumarten. Erst seit Ende der 80er Jahre ist die Elsbeere nicht nur vermehrt als eigenständige Holzart sehr gesucht, sondern sie hat sich zugleich zur am teuersten bezahlten einheimischen Holzart entwickelt. Vor allem für Messerfurniere, wird die Elsbeere verwendet.

Stammform

Als Baum zweiter Größenordnung bzw. mittelgroßer Baum wird die Elsbeere allgemein zwischen 15 und 25 m hoch bei Durchmessern, die in der Regel zwischen 20 und 60 cm liegen. Die astfreie Schaftlänge beträgt maximal 10 m. Unter günstigen Wuchsbedingungen sind auch größere Dimensionen mit Höhen von 30-33 m und Durchmessern von 80-90cm möglich. Im Bestandesschluss werden gerade, vollholzige und zylindrische Stämme ausgebildet. Des Öfteren kommen jedoch Drehwuchs und Spannrückigkeit vor.

Farbe und Struktur

Sie gehört zu den Reifholzbäumen (=Bäume mit hellem Kernholz) das heißt zwischen Splint- und Kernholz besteht kein Farbunterschied. In jüngeren Bäumen ist das Holz von heller, weißgelblicher bis schwach rötlicher Farbe und frischem, ungedämpften Rotbuchenholz im Farbton recht ähnlich. Im höheren Baumalter nimmt das Holz häufig einen dunkleren, rotgelben bis rötlich-braunen Ton an, der unter Lichteinfluss nachdunkelt. In älteren Stämmen tritt häufiger fakultativ ein dunkler, rotbrauner bis schwarzbrauner Farbkern (Falschkern) auf, wie dies ebenfalls vom Birnbaum bekannt ist.

Gesamtcharakter

Zerstreutporiges, feinporiges und homogen strukturiertes Laubholz mit gleichmäßiger, heller, gelblich- weißer bis bis rötlichbrauner und unter Lichteinfluss nachdunkelnder Farbe. Bei Falschkernbildung auch unregelmäßig dunkelrotbraun bis schwarzbraun gefärbt. Mit unauffälliger, feiner Zeichnung. Sehr dekorativ.

Eigenschaften

Das sehr feinfaserige und dichte Holz der Elsbeere gehört mit mittleren Rohdichtwerten zwischen 0,70 bis 0,75 g/cm3 bezogen auf eine Holzfeuchte von 12 bis 15 % zur Gruppe der schweren Hölzer. Aus der hohen Rohdichte resultieren gute Elastizitäts- und Festigkeitseigenschaften, die teilweise denen der Eiche entsprechen, wie z.B. die Druck- und Biegefestigkeit. Außerdem ist Elsbeerholz hart, sehr zäh und von großer Spaltfestigkeit. Des Weiteren wird es als ziemlich biegsam beschrieben.

Mit einem Volumenschwindmaß von 16,8 bis 17,5% schwindet Elsbeere relativ stark wie es auch beim Trocknen stark zum Reißen und Verwerfen neigt. Nach der Trocknung reißt und wirft es sich jedoch kaum noch und weist somit ein gutes Stehvermögen auf. Unter dem Einfluss der Witterung ist die Elsbeere wie andere Wildobsthölzer auch nur von geringer natürlicher Dauerhaftigkeit.

Oberflächenbehandlung

Die Oberflächenbehandlung ist mit allen handelsüblichen Präparaten nach jeder Methode uneingeschränkt möglich. Wegen der warmen, ansprechenden Farbe und der feinen Maserung empfiehlt sich insbesondere die Verwendung von klaren und mattglänzenden Mitteln, wie z.B. von transparenten Lacken, farblosen Lasuren, Klarwachsen oder naturbelassenen Ölen (z.B. Leinöl). Auch ist die Elsbeere ausgezeichnet beizbar und vorzüglich zu polieren.

Bearbeitbarkeit

Die Elsbeere lässt sich allgemein ohne größere Probleme bearbeiten, wenn auch die Bearbeitung im Vergleich zum Birnbaum etwas schwieriger ist und einen höheren Kraftaufwand erfordert. So lässt sich das Holz mit sorgfältig geschärften Werkzeugen gut und sauber hobeln, profilieren, drechseln und schnitzen. Ebenso ist es gedämpft hervorragend messbar. Holzverbindungen mit Nägeln und Schrauben halten gut. Die Verleimung ist hingegen wegen der sehr dichten Oberflächenbeschaffenheit des Holzes erschwert.

Trocknung

Mit Rücksicht auf die große Verstockungsgefahr, muss Elsbeere frühzeitig im Winter gefällt und möglichst rasch, noch vor Einsetzen der warmen Jahreszeit, in berindetem Zustand eingeschnitten werden. Bei eventueller längerer Zwischenlagerung ist wegen der Rissgefahr darauf zu achten, dass die Stämme nicht zu schnell austrocknen. Frische Schnittware ist unverzüglich unter luftigen, allseits freistehenden Trockenschuppen sorgfältig unter Verwendung dünner Stapellatten zu stapeln. Bei Trocknung im Freien sind die Stapel durch Abdecken gegen Sonne und Regen zu schützen.

Verwendungsbereiche

Vom Handel wir Elsbeere als Rundholz, Schnittholz und in Form von Messerfurnieren sowie auch als Sägefurnier angeboten.

Verwendet wird das Holz vor allem als Ausstattungsholz in Form von Messerfurnieren und daneben auch in massiver Form. Im Möbelbau dient es bevorzugt zur Herstellung exklusiver Möbel mit hohem Anspruch an Qualität und Design. Ebenso wird das Holz in verschiedenen Bereichen des Musikinstrumentenbaus verwendet.

Austauschhölzer

Schweizer Birnbaum, Speierling

Elsbeere – Technische Eigenschaften

Gewicht frisch

870-1130 kg/m³

Gewicht lufttrocken

750 kg/m³

Gewicht darrtrocken

720 kg/m³

Rohdichte lufttrocken (12-15% u)

0,75 g/cm³

Druckfestigkeit u12-15

53 N/mm²

Biegefestigkeit u12-15

108 N/mm²

Elastizitätsmodul (Biegung) u12-15

11700 N/mm²

pH-Wert

4,8